Dr. med. Alexander Urch
Facharzt für Physikalische Medizin
und allgemeine Rehabilitation (ALLE KASSEN)

1160 Wien
Brunnengasse 24
Tel.: 492 08 06

UNSERE ORDINATION IST GEÖFFNET UND FÜHRT
SÄMTLICHE PHYSIKALISCHEN THERAPIEN DURCH.


Wir ersuchen alle Patientinnen und Patienten sich dabei an folgende Regeln zu halten:

Bitte kommen Sie nur nach Terminvereinbarung in die Ordination

Bitte tragen Sie in der Ordination immer Ihre Schutzmaske

Bitte Desinfizieren Sie stets nach dem Betreten der Ordination die Hände

Bitte halten Sie Abstand zu anderen Patienten/innen

Bitte nehmen Sie Ihr eigenes Handtuch bzw. Leintuch mit
oder eine Decke (wenn Sie zugedeckt werden wollen)
GESCHICHTE DER PHYSIKALISCHEN MEDIZIN UND ALLGEMEINEN REHABILITATION

VORGESCHICHTE UND ALTERTUM
  • Bereits bei den alten Germanen aber auch bei den Navaho-Indianer waren Schwitzbäder und Massagen mit religiös-magischen Prozeduren verknüpft. Stattgefunden haben diese Prozeduren unter anderem in Thermal- und Mineralquellen.
  • Die ersten großen öffentliche Badeanlagen sind aus der vorarischen Induskultur bekannt. Dabei ging es um eine körperliche und seelische Reinigung, was man heute als erste Aspekte eines psychosomatischen Konzeptes verstehen kann.
  • Die Massage und andere Behandlungsmethoden werden um 2600 v. Chr. in China vom chinesischen Arzt Huang-ti beschrieben.
  • Auch im ägyptischen Reich findet man Darstellungen von Massage auf einem Relief um 2300 v.Chr.
  • Im 6. Jahrhundert vor Christus entwickelte Pythagoras von Samos die Musik-Therapie. Dabei stand die Annahme im Mittelpunkt, dass Gesundheit als Gleichgewicht zu sehen ist und Krankheit als gestörter Zustand. Pythagoras nahm an, dass der Arzt die Wiederherstellung des Gleichgewichtes nur unterstützt, während die eigentliche Heilung durch die angeborene Heilkraft der Natur erfolgt.
  • Zu Zeiten von Hippokrates (460-377 vor Christus) wurden in einem Asklepion auf der Insel Kos Kranke mit Unterwassertherapie behandelt. Auch die Ergometrie war bereits bekannt: Der Patient musste 150 Stufen hinauf und hinunter laufen. Die dabei stehende Sanduhr zeigte den Erfolg. Gemäß mündlicher Überlieferung soll auch schon die elektrische Therapie zur Schmerzbehandlung praktiziert worden sein. Als „Stromquelle“ soll der der im Mittelmeer lebende Zitterrochen gedient haben.
  • Asklepiades von Prussa (ca. 100 vor Christus) entwickelte eine Bädertherapie (Benedum) mit Bewegungsbehandlungen und Massagen. Seine Annahme war, dass nicht die Natur, sondern der Arzt das Heilungsgeschehen regiert.
RENAISSANCE UND FRÜHE NEUZEIT
  • Paracelsus (1494-1541) schrieb Abhandlungen über Thermal- und Mineralbäder
  • H. Boerhaave (1661-1738) propagierte das Reiten als Heilmittel
  • Friedrich Hoffmann (1660-1742) beschrieb Therapieanleitungen, die aus der Einnahme von Mineralwässer, Hydrotherapie und Bewegungsübungen bestehen
  • W. Cullen empfahl eine Hydrotherapie, wobei er aber dazu die Verabreichung von lebensgefährlichen Mengen Alkohol vorsah
AUFKLÄRUNG, 18. UND 19. JAHRHUNDERT
Es erwachte das Interesse an natürlichen Heilmitteln, Mitte des 18. Jahrhundert kam es zum ersten Auftreten der Elektrotherapie.
  • J. Floyer führte ebenso wie Vinzenz Priessnitz (1799-1851): Kaltwasserbehandlungen durch
  • Es kommt zum Wiederaufleben der kurörtlichen Bäderbehandlung durch Ch. W. Hufeland (1762-1836), der die Einführung der Seebäder betrieb
  • J.G. Kratzenstein verwendete zu Therapiezwecken eine Reibungs-Elektrisiermaschine, andere elektrische Geräte wurden von Galvani, Volta, und F.A. Messmer eingesetzt
  • Sebastian Kneipp (1821-1897) machte sich Verdienste um die Weiterentwicklung der Hydrotherapie
  • Die Kunst der Massage und manuellen Behandlung, die in der westlichen Medizin in Vergessenheit geraten war, wird durch die ägyptischen Feldzüge von Napoleon (1798), die die türkische Massage nach Europa bringen, wiederbelebt.
  • in Stockholm begründete P.H. Ling (1776 - 1839) das Zentralinstitutes für Heilgymnastik und Massage, auf das die heutige klassische oder schwedische Massage zurückgeführt wird.
ENTWICKLUNG BIS ZUR GEGENWART
Im 19. Jahrhundert begannen sich die medizinischen Universitäten den natürlichen Heilmethoden nicht mehr zu verschließen.
  • Wilhelm Winternitz, der den ersten Lehrstuhl für Hydrotherapie an der Universität Wien innehatte, gab ein 3-bändiges „Lehrbuch der Hydrotherapie auf physiologischer und klinischer Grundlage“ in den Jahren 1877-1880 heraus.
  • Die Gründung des Lehrstuhles für „Hydro-, Mechano- und Elektrotherapie“ erfolgte in München Ende des 19. Jahrhunderts.
  • 1925 eröffnete des Jenaer Universitätsinstitut für physikalische Medizin
HYDRO-THERMOTHERAPIE
  • 1936 tauchte in Berlin die Finnische Sauna bei den Olympischen Spielen wieder auf und wurde seither schnell populär im Rest von Europa und den USA
BALNEOTHERAPIE
  • Die erste Ansätze einer wissenschaftlichen Untersuchung von Bade- und Trinkkuren wurden von Paracelsus im 16. Jahrhundert durchgeführt
  • Im 19. Jahrhundert kam es durch C. Gollwitz-Meyer, Beneke, Groedel und St. Hediger zum Aufschwung der Bäderbehandlung:
  • Am Beginn des 20. Jahrhundert wurden balneologische Forschungsinstitute in Europa und Japan geschaffen
KLIMABEHANDLUNG
  • Ende des 18. Jahrhunderts führte Hufeland die Seebäder-behandlung in der Kinderheilkunde ein
  • Mitte des 19. Jahrhundert etablierte A. Rikli die „Freiluftkur“ zur Therapie der Lungentuberkulose und H. Brehmer gründete die ersten Tuberkulose-Heilstätte in Görbersdorf (Schlesien)
  • in Davos führte Spengler seit der Mitte des 19. Jahrhunderts die alpine Klimatherapie durch
  • die Thalasso-Therapie (Meerküstenklima-Therapie) wurde im 19. Jahrhundert populär
HOCHFREQUENTE ELEKTRO-THERAPIE
  • 1892 führte A. d´Arsonval Ganzkörperbehandlungen mit hochfrequenten Tesla-Strömen durch
  • an der Wende des 19 zum 20. Jahrhundert setzte V. Zeynek: seine Diathermie (Durchwärmung) mit langwelligen Hochfrequenz-strömen zu Therapiezwecken ein. Weiterentwickelt wurde diese Therapie von J. Kowarschik in Wien. 1926 wurde diese durch die Kurzwellen-Diathermie (aus Fernmeldetechnischen Gründen) ersetzt. Federführend waren E. Schliephake in Deutschland und Scherewsky in den USA
  • Mikrowelle und Ultraschall, Nebenprodukte der Kriegstechnik, fanden nach dem 2. Weltkrieg erste therapeutische Anwendung
  • Mitte der 60-iger Jahre des 20. Jahrhunderts kam die Dezimeterwelle zum Einsatz.
BEWEGUNGSTHERAPIE
  • 1778 veröffentlichte der Schweizer J. C. Tissot:ein Werk über „Medizinische und Chirurgische Gymnastik“, das großen Einfluß hatte.
  • Anfang des 19. Jahrhundert, systemisierte J.P. Ling die sog. „schwedische Gymnastik“
  • 1865 fand die von G. Zander propagierte „medico-mechanische“ Therapie mit Apparaten eine große Ausbreitung in Amerika und Europa
  • In der Zeit der Napoleonischen Kriege versuchte der deutsche „Turnvater“ J. F. Jahn (1778-1852) seinem Volk die Körper-ertüchtigung durch Bewegungsübungen nahezubringen
  • in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts führte J. Stokes Übungs-therapien bei Herzkrankheiten ein.
  • 1904 entwickelte R. Klapp eine Skoliosebehandlung mit Kriech-übungen
  • De Lorme (USA) nutzte das Prinzip der progressiven Widerstands-übungen für seine Therapien
  • C.A. Lowman in den USA schuf eine Unterwasser-Bewegungs-therapie zur Behandlung neurologischer Schäden
  • Kabat in den USA und Bobath in England berufen sich auf neurophysiologische Grundlagen für ihre neurorehabiliative Krankengymnastik
LICHT-STRAHLENTHERAPIE
  • 1899 führte der dänische Arzt N.R. Finsen (1860-1904) die erste Therapie des Lupus vulgaris mit künstlichen UV-Strahlen durch
  • 1902 führten Bernhard in St. Moritz und 1904 A. Rollier in Leysin die Hochgebirgs-Heliotherapie der Tuberkulose ein
  • 1920 wurde der antirachitische Effekt der UV-Strahlung bekannt und therapeutisch genutzt
NIEDERFREQUENTE ELEKTROTHERAPIE
  • im 19. Jahrhundert wurden von Duchenne, Erb, Lapicque und Bourguinon Niederfrequenzströme für Diagnose und Therapie angewendet
  • Besonders die Rehabilitation nach dem 2. Weltkrieg und auch dem Vietnamkrieg förderte die Entwicklung verschiedenster Strom-formen und Elektrotherapie-Geräte.
Quellen:
Information des Institutes für Physikalische Medizin der Krankenanstalt Rudolfstiftung der Stadt Wien; ORF-Info-Mappe zur Sendung „Der Radiodoktor“ vom 15.12.2003
Lehrbuch der Physikalischen Medizin und allgemeinen Rehabilitation, Gustav Fischer Verlag, 1995